Die typische arabische Hochzeit ist für Außenstehende bzw. Deutsche oft genau das, was man sich vorstellt, wenn man an 1001 Nacht denkt: Sie ist lebhaft, farbenfroh und dauert deutlich länger als die hierzulande bekannte Hochzeit. Dabei gibt es aber natürlich regionale Unterschiede. Die arabische Hochzeit hat sich um Laufe der Zeit immer wieder verändert und weiterentwickelt. Bräuche, die in der einen Region gang und gebe sind, existieren in der anderen gar nicht. Daher ist die typische arabische Hochzeit nur eine Pauschalisierung der gängigsten Bräuche, denn der tatsächliche Ablauf ist immer verschieden, so wie es auch bei unseren Hochzeiten in Deutschland der Fall ist. Etwas, das sich jedoch fast immer bestätigen lässt, ist, dass an einer arabischen Hochzeit deutlich mehr Gäste teilnehmen als hierzulande.

 

Moschee in Dubai

 Bilderquelle – Janine Grimmig / pixelio.de

 

Die Traditionen einer arabischen Hochzeit kennenlernen

 

Bevor das rauschende Hochzeitfest stattfindet, gibt es zunächst die Verlobungsfeier, bei der der Bräutigam die Eltern der Braut – auch heute noch – ganz offiziell um die Hand der Tochter bittet. Der religiöse Aspekt spielt in der arabischen Tradition eine größere Rolle, als es meist hierzulande der Fall ist. Im Rahmen dieser Zeremonie zur Verlobung werden Verse aus der ersten Sure des Korans, der Al-Fatiha, zitiert. Dazu trinken Gäste ein traditionelles Sirupgetränk namens Sharbat, welches aus Blüten produziert wird. Am letzten Abend vor der Hochzeit wird der Henna-Abend veranstaltet, bei der die Braut kunstvolle Motive auf ihre Hände und Füße aufgemalt bekommt. Diese sind vor allem als Zierde gedacht, sollen aber der Legende nach Glück in der Ehe bringen. Die Besonderheit der Farben ist, dass sie meist einen feinen Duft verströmen.

 

Der Hochzeitstag – Vorbereitungen und Feierlichkeiten

 

Am Tag der Hochzeit findet morgens zunächst die so genannte Morgengabe statt. Bei dieser erhält die Braut vom Bräutigam Schmuck als Symbol der finanziellen Absicherung. Die Trauung wird dann mittags vollzogen und von einem Imam begleitet, dabei wird der Ehevertrag von den Trauzeugen mit deren Unterschrift bestätigt. Im Rahmen dieser Zeremonie wird ebenso Sharbat getrunken. Dann werden die Ringe ausgetauscht und das große Fest beginnt. Nach einem imposanten Empfang finden sich die Gäste dann in den Räumlichkeiten ein. Nicht selten sind es mehrere hundert, oder sogar Tausend Gäste, da arabische Familien bekanntlich recht groß sind. Das Fest selbst dauert meist mehrere Tage. Während dieser Zeit wechselt die Braut ihr Kleid mehrmals und zeigt sich in verschiedenen prachtvollen Gewändern. In der Regel feiern die Männer getrennt von den Frauen, doch beide Feste fallen üppig aus, es wird gut gegessen und viel getanzt und gefeiert. Eine Hochzeit ist für arabische Eltern außerdem eine gute Gelegenheit, auf Brautschau für ihren Sohn zu gehen. Nicht selten werden Schwiegertöchter auf einer Hochzeit ausgesucht – so dass das nächste Fest oft nicht mehr allzu fern ist. Sofern Sie an anderen internationalen Hochzeiten interessiert sind, finden Sie im Folgenden weitere Informationen: Türkische Hochzeit, Polnische Hochzeit oder Russische Hochzeit.